Was heißt "episches Theater?"

Episches Theater: Bezeichnet dramatische Werke, die sich von klassischen Dramen in ihren Zielen und Methoden unterscheiden. Brecht verwendet vor allem Verfremdungseffekte (V-Effekte) um Alltägliches auf neue und ungewohnte Art in Szene zu setzen.
V-Effekte: Die Verfremdungseffekte sollen eine zu enge Bindung an die Figuren des Stückes verhindern und so eine objektive Reflexion und Beurteilung ermöglichen. Zu V-Effekten zählen: Die persönliche Anrede des Publikums, Prolog, Projektion von Überschriften, kurze Inhaltsangaben am Beginn einzelner Szenen, Selbsteinführung von Personen (z.B. Wang der Wasserverkäufer), häufig ein offener Schluss, Songs (also gesungene Lieder), sichtbare Bühnentechnik, der Verzicht von Interieur und Atmosphäre, der Einsatz von Medien (Film, Rundfunk) und die gestische Darstellung. (Schauspieler sollen sich mit der Rolle nicht identifizieren, sondern sollen diese demonstrieren und sie dadurch fremd und kritisierbar erscheinen lassen). 
Das Ziel des epischen Theaters ist es, dass sich der Zuschauer nicht mit den handelnden Figuren des Stücks identifizieren können soll. Das Theaterstück soll nicht als Wirklichkeit wahrgenommen werden, sondern als Theater. An die Stelle von Einfühlung in die handelnden Figuren soll Distanz und kritische Beurteilung treten.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Inwiefern ändert sich das Sprachverhalten, wenn Shen Te Shui Ta ist?

Gut sein und trotzdem leben - ist das überhaupt möglich?

Nenne deinen Lösungsvorschlag und begründe diesen.