Das Lied vom achten Elefanten

„Das Lied vom achten Elefanten“ aus dem Buch „Der gute Mensch von Sezuan“, geschrieben von Bertolt Brecht, wird von den Arbeitern in einer Tabakfabrik gesungen.
Mit dem „achten Elefanten" ist Sun gemeint, denn obwohl er nicht in der Produktion arbeitet, hält er sie durch Gewalt bzw. durch die Androhung von Gewalt effektiv am laufen.
Im epischen Theater werden die Szenen durch handlungsfremde Elemente unterbrochen. Das Publikum wird der Handlung gegenüber gestellt, was durch Zwischenspiele oder wie es in dieser Szene der Fall ist, mittels Lieder, geschieht.
Sun wird in dem "Lied vom achten Elefanten" als sehr bevorzugt dargestellt, so wie es auch im Theaterstück der Fall ist. Der achte Elefant arbeitet im Vergleich zu den anderen sieben gar nicht, wird allerdings trotzdem belohnt und ihm wird Anerkennung geschenkt. Sun wird dafür von seinen Mitarbeitern gehasst. Mit der Darstellung des achten Elefanten bzw. mit seinem Verhalten gegenüber den anderen Elefanten verdeutlichte Bertolt Brecht seine Kritik am Kapitalismus, welchen er als ausbeuterisch und menschenverachtend ansah.
Das „Gute“ wird hier in dem Stück als die Bereitschaft und Fähigkeit definiert, im herrschenden System eine zufriedenstellende Position zu erreichen.
Man kann die Bildebene des Liedes sowie des Buches sehr gut auf die reale Welt übertragen: es gibt Menschen, die sehr hart  arbeiten und dies leider nicht anerkannt wird, und es gibt leider auch Menschen, die sich "einschleimen" und damit Anerkennung und Lohn ergaunern.
Meiner Meinung nach ist "Das Lied vom achten Elefanten" ein Abbild der Realität, da sich Geschichten und Geschehnisse im realen Leben leider genauso abspielen wie im Buch.
Dem Publikum soll klar gemacht und verdeutlicht werden, dass solche Vorfälle wie bei Shui Ta mit seiner Tabakfabrik keine Seltenheit sondern die Realität sind.

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